Samstag, 2. Mai 2015

Das Wetter - Welches Wetter?

Was ist es nur, das die Leute dauernd über das Wetter reden läßt?
Ja, es ist kalt. Ja, die Temperaturen bleiben weit hinter dem zurück, was uns diese Jahreszeit in Mitteleuropa eigentlich verspricht. - Na und?

Ich gebe zu, heute hat es auch mich erwischt. Auch ich fand mich heute morgen unter denen, die sich beklagten. Als ich aufstand schien die Sonne und ich freute mich auf einen schönen Tag im Garten, träumte von einer Radtour und einem nachmittäglichen Cappuccino auf dem Balkon. Es war zwar noch etwas kalt aber, das würde schon besser werden im Verlauf des Tages. Eine Stunde später war der Himmel grau, es blies ein unangenehmer, kalter Wind und ich schloß frustriert meine Terrassentür.

Dann hörte ich mich sagen:
"So ein Mist. Allmählich geht mir dieses Wetter auf die Nerven."

Postwendend hörte ich:
"Am Wetter kannst Du gar nichts ändern. An Deiner Reaktion darauf sehr wohl."

Nun wurde ich richtig sauer.
"Ach ja? Welche andere Reaktion als Frieren und sich unwohl fühlen gibt es denn darauf?"

"Naja, Du kannst Dich warm anziehen und trotzdem machen, was Du machen wolltest, und woran Du Spass hast."

Bockiges Kind:
" Nö, ich will Sonne, ich will draußen im T-Shirt rumlaufen, Flipflops an den Füßen und ich will  nachmittags ein Sonnenbad nehmen....ohne zu frieren."

"Dann reise wohin, wo das möglich ist."

"Das geht momentan nicht. Ich muss arbeiten."

"Du begrenzt Dich selbst. Du weisst es, und deshalb bist Du ärgerlich. Wenn Du auf Deinem Ärger weiter beharrst, und darauf, dass die Dinge anders sein sollen, als sie sind, dann ist das ein gutes Rezept zum unglücklich sein. Und Du weisst, wohin das führt, wenn Du Dir diese Stimmung erlaubst. Willst Du den Pfad weiter beschreiten?"

" Nein."

"Was willst Du statt dessen? Was sollte Dir das warme Wetter, der Sonnenschein und das Draussensein in leichter Sommerkleidung geben?"

"Hmmm... ich glaube, ein Gefühl von Leichtigkeit und Freiheit. Lebensfreude."

" Genau. Das, was alle immer wollen.
Und was viele sich selbst nicht gestatten, und dann andere oder das Wetter dafür verantwortlich machen.
Und Du meinst, das alles geht nur, wenn die Sonne scheint und es warm ist?"

"Nein, aber es ist leichter."

"Du tust aber grade so, als ob es die einzige Möglichkeit für Dich ist sich zu freuen und Dich gut zu fühlen. Steht Dir nicht die ganze Welt, der ganze Kosmos an Möglichkeit offen, Dich zu freuen, Dich leicht und lebendig zu fühlen?
Dein Missbehagen liegt daran, dass Du Deine Sicht stark begrenzt hast. Das führt unweigerlich zu Stress. Dein Ärger ist nicht der Ärger über das Wetter. Dein Ärger stammt  daher, dass Du Dich der FREUDE, die über viele, viele Kanäle zu Dir kommen möchte, verweigerst. Und das passiert jedes Mal, wenn Du zu spezifisch meinst darüber befinden zu können, wie FREUDE in Dein Leben kommen soll. Wenn es nur über Sonne & Wärme für Dich geht, dann hast Du ein Problem."

"Aber ich vermisse die Sonne und die Wärme wirklich."

"Ja. Aber zwischen dieser Feststellung und dem Ausbruch in Ärger und Unlust ist ein riesiger Unterschied. Das eine ist neutral. Das andere hat eine negative emotionale Ladung, was mehr von dem selben anzieht.
Lasse das Wetter Wetter sein und finde etwas anderes, was Dir heute Spass macht, womit Du leicht in die FREUDE gehen kannst. Und wer weiss, wenn Du gar nicht mehr darauf achtest, wie es draussen aussieht, hast Du gute Chancen, dass die Sonne doch noch raus kommt."

" Du hast Recht. Aber warum verengte sich meine Sicht so?"

"Aus irgend einem Grund bist Du in Resonanz mit dem kollektive Gejammer über das Wetter gegangen.  Eigene Unzufriedenheit? Vielleicht bearbeitest Du grade auf alte Weise ein Thema, dass Widerstand in Dir erzeugt, Dich in der FREUDE zu fühlen.-
Du kennst ja den Weg raus: nicht weiter nachbuddeln, sondern sofort den Gedanken fallen lassen und zurück in die FREUDE. Das "Warum" Du dort gelandet bist, wo Du bist, spielt keine Rolle.
Finde 10 Dinge im JETZT, die richtig gut sind (keine toten Lippenbekenntnisse, sondern fühlen!). Erinnere Dich an etwas, worüber Du lachen musstest, was Dich total gefreut hat. Und wenn Du merkst, dass die Energie sich positiv verändert, dann dehne diese Energie in Deinen Tag aus und in alles, was Dich umgibt. In jede Begegnung, alle Tätigkeiten und Gedanken."

"Das fühlt sich klasse an. Danke"

"Willkommen zurück, Laurion!
Nebenbei: how is the weather?"

"Who cares???"   ;-))))))

"BRAVO!"